Dokumentation zum Seminar „Open Education“

Vor zwei Wochen habe ich mein Seminar im Masterstudiengang Erwachsenenbildung an der Universität Magdeburg durchgeführt. Hier eine kurze Dokumentation.

Begriffsbestimmung

Lektürerunde I. Die Entgrenzung des Lernens

Lektürerunde II: Whitepaper OER in der Weiterbildung

Zukunftswerkstatt: Kritik-Phase

Zukunftswerkstatt: Utopie-Phase

Seminar zu Open Education

Im Rahmen des berufsbegleitenden Master-Studiengangs Erwachsenenbildung an der Universität Magdeburg bietet ich ein Seminar zu Open Education an. Der Master ist anwendungsorientiert und bezieht sich auf ein breites Spektrum der Erwachsenen- und Weiterbildung.

Zur Bearbeitung im Seminar und für die Nachbereitung stelle ich hier eine Reihe von Materialien zusammen.

Präsentation

Literatur

Blees, I. et al. (eds) (2015) Whitepaper Open Educational Resources (OER) in Weiterbildung / Erwachsenenbildung: Bestandsaufnahme und Potenziale 2015. 1. Aufl. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. [PDF]

Deimann, M. (2012) ‘Offene Bildung und offenes Lernen ­– mehr als nur eine Alternative für E-Learning’, in Hohenstein, A. and Wilbers, K. (eds) Handbuch E-Learning, Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis. Köln: Wolters & Kluwers. [PDF]

Mayrberger, K. and Hofhues, S. (2013) ‘Akademische Lehre braucht mehr „Open Educational Practices “für den Umgang mit „Open Educational Resources “–ein Plädoyer’, Zeitschrift für Hochschulentwicklung ZFHE Jg, 8(4). [PDF]


Weiterführende Literatur

Ebner, M. et al. (2015) Ist-Analyse zu freien Bildungsmaterialien (OER): Die Situation von freien Bildungsmaterialien (OER) in Deutschland in den Bildungsbereichen Schule, Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung. Norderstedt: Books on Demand (Beiträge zu offenen Bildungsressourcen (O3R), Band 10). [PDF]

Orr, D., Neumann, J. and Muuß-Merholz, J. (2017) German OER Practices and Policy — from Bottom-up to Top-down Initiatives. Moscow: UNESCO Institute for Information Technologies in Education. [PDF]

Otto, D. (2020) ‘Grosse Erwartungen: Die Rolle von Einstellungen bei der Nutzung und Verbreitung von Open Educational Resources’, MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, pp. 21–43. doi:10.21240/mpaed/00/2020.02.26.X. [PDF]

Blogbeiträge

OER Suchen und Finden

Offene Bildungsressourcen (OER) in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung

Podcast in der Lehre

Für den Workshop Podcast in der Lehre – ein Kursangebot für das eTEAcH-Netzwerk Thüringen – stelle ich hier einige Materialien zur Nachbereitung zur Verfügung.

Präsentation

Link

Thematische Inputs

Praxisbeispiele

Wissenschaftliche Beiträge

  • Hebbel-Seeger, A. (2021). Technologien und Techniken in der (Online-)Lehre: Video, PodCast und Partizipation. In U. Dittler & C. Kreidl (Hrsg.), Wie Corona die Hochschullehre verändert (S. 259–280). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32609-8_17
  • Klee, A. (2008). Podcasts als Kommunikationsinstrument. In B. H. Hass, G. Walsh, & T. Kilian (Hrsg.), Web 2.0 (S. 153–170). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-540-73701-8_10
  • Schweer, H. (2011). Einsatz von Podcasts zur Vermittlung von Hintergrundwissen in Hochschulseminaren. ZHW – Almanach. Eine Online-Zeitschrift des Zentrums für Hochschul- und Weiterbildung.

Rückblick auf das Seminar im Sommersemester 2021

Im Juni habe ich das hier angekündigte Seminar an der FernUniversität in Hagen für den Studiengang Bildung und Medien: eEducation durchgeführt.

Dabei ging es darum, ausgehend von der COVID-19-Pandemie und den vielfältigen Auswirkungen auf die digitale Hochschullehre den Blick zurück zu werfen und sich die Frage zu stellen, wie sind wir dahin gekommen? Welche Geschichte(n) des E-Learning an den Hochschulen gab es? Dieses Verständnis war und ist wichtig, um sich mit Fragen der Zukunft zu beschäftigen: Wie kann und soll es weitergehen mit den Hochschulen im digitalen Zeitalter?

Nachfolgend einige Materialien zum Seminar.

Präsentation

Literatur

Bauer, R., Hafer, J., Hofhues, S., Schiefner-Rohs, M., Thillosen, A. M., Volk, B., & Wannemacher, K. (Hrsg.). (2020). Vom E-Learning zur Digitalisierung: Mythen, Realitäten, Perspektiven. Waxmann. https://doi.org/10.31244/9783830991090

Deimann, M. (2021a). Die Rolle intermediärer Hochschuleinrichtungen bei der Bewältigung der Corona-Krise. Eine Studie der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Hochschulforum Digitalisierung.

Deimann, M. (2021b). Digitalisierung von Hochschule und Hochschulbildung—Muster, Grammatik und Mythen. In T. Schmohl (Hrsg.), Situiertes Lernen im Studium. Didaktische Konzepte und Fallbeispiele einer erfahrungsbasierten Hochschullehre (S. 57–65). wbv Media.

Deimann, M., & Clausen, D. (2020). Digitales Bildungs-Pingpong: Ein Schreibgespräch. In R. Bauer, J. Hafer, S. Hofhues, M. Schiefner-Rohs, A. Thillosen, B. Volk, & K. Wannemacher (Hrsg.), Vom E-Learning zur Digitalisierung Mythen, Realitäten, Perspektiven. (S. 101–115). Waxmann.

Macgilchrist, F. (2019). Digitale Bildungsmedien im DiskursAus Politik und Zeitgeschichte69(27–28), 18–23.

Seminar an der FernUniversität in Hagen

Im Sommersemester 2021 biete ich an der FernUniversität in Hagen das Seminar Kurz- und langfristige Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für die Digitalisierung der Hochschulbildung aus medienpädagogischer Perspektive an.

An eineinhalb Tagen beschäftigen wir uns ausgehend von der Corona-Pandemie mit Fragen zur Geschichte und Zukunft digitaler Hochschulbildung. Konkret geht es um drei Teile: Bestandsaufnahme, Rück- und Ausblick.

Bestandsaufnahme

Wir sind nun im dritten „Corona-Semester“ und auf vielfältige Weise wurden Erfahrungen zu den Auswirkungen der Online-Lehre gemacht. Die FernUniversität ist in diesem Zusammenhang eine besondere Hochschule, da medienvermittelte Lehre, die über die traditionellen Medien hinausgeht, ein konstitutives Merkmal ist. Interessant ist hier die Frage, inwieweit auch an der FernUniversität ein „Digitalisierungsschub“ wie an den Präsenzhochschulen in Deutschland seit März 2020 spürbar ist.

Die beiden Perspektiven – Fern- und Präsenzhochschulen versuchen wir vergleichend zu betrachten. Auch werden die individuellen Reflexionen mit den Befunden aus empirischen Studien (hierfür nutzen wir dieses Padlet) in Beziehung gesetzt.

Eine weitere Ressource sind die Einblick einer kollaborativen Autoethnographie, die hier als frei zugängliches Buch veröffentlicht ist sowie diese Linkliste mit Quellen zur Situation von Hochschulen in der Pandemie.

Rückblick

Um die im Sommersemester 2020 vollzogene „Zwangsdigitalisierung“ an den Hochschulen einordnen und einschätzen zu können, ist ein Blick zurück in die Geschichte des E-Learning notwendig. Seit den späten 1990er Jahren wurde viel Geld in Technologien und Konzepte für digital-angereicherte Lehre investiert, allerdings ohne dass E-Learning wirklich strukturell verankert worden ist. Wie der damalige Diskurs verlief wollen wir im Seminar rekonstruieren und greifen auf Material zurück, wie z.B.:

Neben den technologischen und organisatorischen Entwicklungen soll es auch um politische Fragen gehen. So gab und gibt es zu jeder Medienepoche (Radio, TV, Video, Internet, …) große Erwartungen, wonach Medium / Technologie X die (Hochschul-)Bildung besser, d.h. effizienter, gerechtet, inklusiver, mache. Tatsächlich ist die Bilanz gemessen an den Versprechen ernüchternd.

Wir schauen darum etwas genauer auf die Versprechen der digitalen Bildung und leiten daraus eine analytische Perspektive ab.

Ausblick

Im letzen Drittel des Seminars geht es vor dem Hintergrund der persönlichen Erfahrungen, des Einblicks in empirische Studien und der Bewertung von Versprechen um den Blick in die Zukunft: Wie kann uns soll die Hochschullehre aussehen. Dazu orientieren wir uns an der Methode Zukunftswerkstatt (siehe dazu diesen Beitrag).

Nachlese

Zum Abschluss des Seminars bestand die Möglichkeit, in einer Hausarbeit auf bestimmte Aspekte der Themen zurückzublicken und eine persönliche Reflexion zu ziehen. COVD-19 war und ist eine so außergewöhnliche Situation, der man sich im Studium nicht entziehen konnte.

Ich stelle hier einige Auszüge in anonymer Form dar.

„Das, was Hochschulen im „Corona-Semester“ geleistet haben, war reine Wissensvermittlung. Es ging darum, Studierende so mit Informationen zu versorgen, dass sie die folgenden Prüfungen bestehen konnten. Dieser Wissenserwerb um sich selbst willen, ist ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Bieri unter Bildung versteht. Durch die erschwerten Bedingungen für Austausch und Diskussionen blieb den Dozierenden kaum etwas anderes übrig, als die reine, weitestgehend wenig kontrovers diskutierte Wissensvermittlung im wahrsten Sinne irgendwie zu ermöglichen. Was die Hochschulen versäumt haben, ist die Studierenden bildungsbezogen durch die Pandemie zu begleiten. Die Pandemie hat auch für die Organisierenden und Dozierenden alles verändert. In allen wissenschaftlichen Bereichen, die an Hochschulen unterrichtet werden, hat die Pandemie Einfluss. Diesen Einfluss zu reflektieren und kontrovers zu bearbeiten, wäre eine Chance gewesen, Studierende abseits der reinen Wissensvermittlung zu Prüfungszwecken im Sinne Bieri zu bilden. Bildung kann Orientierung und Sicherheit geben, wie Bieri betont. Bildung kann dazu beitragen, sich in der Welt zu orientieren, auch in einer Welt, die sich massiv verändert. Damit ist nicht gemeint, dass Dozierende die Studierenden psychologisch in einer schwierigen Zeit betreuen können sollen, sondern das die Einflüsse und vor allem die Unsicherheiten einer Pandemie innerhalb des jeweiligen wissenschaftlichen Fachgebietes thematisiert und diskutiert werden können. Dieses Bildungsverständnis hat (noch) keinen Weg in die Hochschullehre gefunden.“

Quelle: Peter Bieri (2005), Wie wäre es gebildet zu sein?

Abschluss

Gestern fand die letzte Sitzung im Seminar statt. Dafür habe ich versucht, nochmal den roten Faden – so wie ich mir die Ausrichtung gedacht habe – herauszustellen.

Wir starteten mit der Reflexion des Sommersemesters und den Erfahrungen mit COVID-19. Komplementär haben wir einen Blick auf die aktuelle Studienlage („Was sagt die Forschung?“) und eine Analyse und Bewertung vorgenommen.

Im zweiten Block haben wir uns mit der Theorie beschäftigt, um daraus Denk-Werkzeuge abzuleiten für die Einschätzung von Lernplattformen. Zum Beispiel zur Beantwortung der Frage, wie das Bildungsverständnis der Plattformen ist. Schließlich ging es im dritten Block um den Blick in die Zukunft und um mit Hilfe der Methode der Zukunftswerkstatt an Ideen zu arbeiten.

Einschoben habe ich einen kurzen Input zu einem aktuellen Bericht der OECD „Lessons for Education from COVID-19“. Dort wird gefordert, dass die Bildungssysteme nach der Phase der akuten Krisenbewältigung zur Phase der Behebung und Milderung von Lerndefiziten (die durch COVID-19 aufgetreten sind) wechseln sollten. Wir haben dazu nochmals auf die bereits gesammelten Kritikpunkte geschaut und versucht dazu Ideen zu entwickeln.

Im Zentrum stand dann die Präsentation der Entwürfe zur Zukunftswerkstatt.

Abschließend habe ich eine Evaluation durchgeführt und nach den Eindrücken der Studierenden zum Seminar gefragt.

Zukunftswerkstatt

Im dritten Block des Seminars geht es um die Zukunft der (digitalen) Hochschullehre und wir arbeiten weiter mit der Methode der Zukunftswerkstatt. Nach der Sammlung von Kritikpunkten (siehe letzter Beitrag), ergibt sich folgendes Bild mit zentralen Problembereichen und Herausforderungen:

Organisation des Studiums

  • Zu viele und zu lange Lehrveranstaltungen
  • Zu wenig Abwechslung in den Seminaren
  • Zu hohe Anforderungen
  • Zu viele Präsentationen der Studierenden, zu wenig Input der Lehrenden
  • Literaturbeschaffung sehr schwierig

Technik / Infrastruktur

  • Instabile Internetverbindung
  • Schlechte Qualität von Ton und Bild
  • Verpflichtende Nutzung von Software (ZOOM) und Hardware (“Kamera an”)

Soziale Aspekte

Selbstorganisation des Lernens

Diese Kritikpunkte sind die Ausgangslage für die Entwicklung von Utopien für ein bessere Bedingungen für das Studium. In Gruppen arbeiten die Studierenden an Vorschlägen und stellen das im Plenum vor. Als Anregungen oder Inspiration zum Ausschmücken der Phantasien dient folgendes Szenario:

Wir befinden uns im Jahr 2025. Sie treffen Schulfreund:in, mit denen Sie während der Schulzeit über ihre Studienpläne öfter gesprochen haben. Die Freund:innen äußerten damals Bedenken, dass die Hochschulen veraltet wären und dass darum das Studium keinen Spaß machen würde.
Sie haben ganz andere Erlebnisse gemacht. Welche Punkte wären für Sie am wichtigsten, die zeigen, dass sich das Studium tatsächlich gelohnt hat für Sie?
Führen Sie dieses Gespräch in der Gruppe durch.
Bitte eine Person pro Gruppe auswählen, die aus Sicht der Studierenden berichtet. Die anderen fragen kritisch nach.

Block 3: Zukunft digitaler Bildung

Im dritten Block werfen wir einen Blick in die Zukunft. Wie kann und sollte Hochschulbildung zukünftig aussehen?

Das ist ein beliebtes Thema für die Medien oder eine eigene literarische Gattung. Doch die sollte keine Rolle im Seminar spielen. Stattdessen ging es zunächst um die Vorstellungen, Gedanken und Assoziationen der Studierenden. Dafür haben wir ein Padlet eingesetzt.

Made with Padlet

Warum es wichtig ist, gerade jetzt über die Zukunft der digitalen Hochschullehre nachzudenken, haben wir anschließend besprochen.

Dabei ist COVID-19 das allumfassende Framing für die Diskussionen, die oft um die Anschaffung von Technologien oder die Entwicklung digitaler Kompetenzen für Lehrende kreisen. Durch den hohen Handlungsdruck – es muss schnell etwas passieren – wird der Blick auf die längerfristigen Konsequenzen der jetzt schnell zu treffenden Entscheidungen verstellt.

Am Beispiel des TAZ-Artikels „Und es hat Zoom gemacht“ haben wir die Implikationen diskutiert:

  • Datenschutz / Datensicherheit
  • Zwang zur Teilnahme ohne Alternativen
  • Abhängigkeit von kommerziellen Anbietern

In einer Gruppenarbeit wurde diskutiert, inwieweit es unter den Studierenden ähnliche Erfahrungen wie im Artikel beschrieben gibt.

Gruppe 1:

  • verpflichtende Nutzung von Zoom problematisch aber verständlich
  • Einheitliche Lösung für Verteilung der Links nötig
  • Technik versagt, was dann?
  • Meinungsbildung, Diskussion, Emotionen vs. Datenschutz!!
  • Warum werden welche Entscheidungen getroffen? Offenlegung

Gruppe 2:

  • Als StudentIn muss man sich den Vorgaben der Dozierenden fügen
  • Alternativen waren: webex und jitsi
  • Manche Dozierende haben eine Hemmung Online Meetings zu veranstalten
  • Die Universität informierte über den Datenschutz in einer Mail. Man musste sich den Anforderungen der AGB´s fügen.
  • Unsicherheit: wer nutzt die Daten? Kann dies negative Folgen für mich in der Zukunft haben?
  • Andere Anbieter sammeln ebenfalls Daten. Macht es das weniger schlimm?

Gruppe 3:

  • Wir können das Problem der „Datensensibilität“ nachvollziehen- Mögl. Alternativen: Aufnahme von Zoom-Sitzungen oder Selbststudium mit Hausaufgaben und Abgaben zur Kontrolle.
  • ist zwar vglw. viel Arbeitsaufwand für Dozierende
  • sind viel nicht bereit einzugehen
  • verpflichtende Kamera kann unter Druck setzen, obwohl man sein Gesicht evtl. nicht zeigen möchte -> Nettiquette?!- Wo ist die Debatte über Datenschutz? War früher viel bedeutender, jetzt hinterfragt niemand mehr..

Gruppe 4:

  • irgendwo verständlich
  • in heutiger Zeit etwas übertrieben, weil man sowieso überall „Daten“ hat (hat er zB keinerlei Accounts
    irgendwo?)
  • im Seminar werden keine Geheimnisse geteilt
  • vielleicht wäre es gut, niemanden zu zwingen, die Kameras anzuschalten (gesetzlich)
  • für 30 Cent sind Schutzvorrichtungen für Kameras erhältlich (zum Abdecken)

Gruppe 5:

  • Seit Beginn der der Online-Semester, wurde bei uns kaum eine andere Alternative als Zoom angeboten, außer vereinzelt Adobe Connect & Google Teams & webex
    -> ABER wir sind uns unsicher, ob dies wirklich sicherere Plattformen sind?
  • wir haben in einzelnen Zoom-Sitzungen nur erlebt, dass manche Personen ihre Kamera nicht anschalten wollten
    -> ABER ist das wirklich ein fairer Kompromiss?!
  • uns ist bewusst, dass viele andere Plattformen, die wir nutzen (z.B. Facebook, usw.) auch unsicher im Hinblick auf unsere Daten sind ABER es gibt auch Leute, die bewusst solche Plattformen nicht nutzen wollen und deswegen auch Probleme mit Zoom haben
  • Deswegen ist es sehr kritisch, dass es keine Alternativen gibt, denn dadurch wird keine Inklusion sichergestellt
    -> wieso sollten Studierenden darunter leiden, dass die Hochschule keine besseren Alternativen entwickelt bzw. zur Verfügung stellt?!

Eine andere Zukunft ist möglich

Mit einem Input aus einem Vortrag, den ich Ende November bei der Jahrestagung von HD@DHN.NRW gehalten habe, wollte ich aufzeigen, wie ein anderes Denken über die Zukunft möglich ist. Dazu habe ich das Konzept der sozialen Imaginationen eingeführt, womit die kollektiven Vorstellungen gemeint sind, wie bestimmte Dinge „funktionieren“ (z.B. Hochschule). Diese Imaginationen sind prägend für das Denken und Handeln und werden aktuell vor allem geprägt durch ökonomisches Denken („die unternehmerische Hochschule“) oder durch das Narrativ der Disruption, ausgelöst durch die digitale Transformation.

Diesen Vorstellungen stelle ich die Idee der „lernenden Hochschule“ gegenüber. Damit beziehe ich mich auf die Thesen aus dem Buch „Learning Innovation“, die beschreiben, wie sich Hochschulen seit einigen Jahren organisatorisch und strukturell verändern und dabei das Lernen in den Mittelpunkt stellen.

Zukunftswerkstatt

Im letzen Teil der Sitzung haben wir die Methode der Zukunftswerkstatt behandelt. Damit sollen Fragen zur unmittelbaren Zukunft der Hochschullehre bearbeitbar gemacht werden. Es geht um Kommunikation, Kreativität und das Überwinden von Denk-Grenzen (gesetzt z.B. durch ökonomisches Vorstellungen).

Die Methode besteht aus drei Phasen, die nacheinander durchlaufen werden:

  1. Kritikphase
  2. Phantasiephase
  3. Realisierungsphase

Begonnen haben wir direkt mit der Kritikphase und dazu Punkte im Padlet gesammelt.

Made with Padlet

Block 2: Theorie

Nach der Beschäftigung mit den Auswirkungen von COVID-19 auf die Hochschulbildung in Form von persönlicher Reflexion und einem Blick in die Corona-Begleitforschung, ging es um theoretische Zugänge zum Phänomen „digitale Bildung“.

Damit sollten folgende Lernziele verfolgt werden.

Vor der wissenschaftlichen Beschäftigung mir Bildung, haben wir das Alltagsverständnis mit Hilfe einer Flinga-Wall dargelegt.

Zur Vermittlung und Sensibilisierung der Besonderheiten des Bildungsbegriffs habe ich auf den Text „Wie wäre es, gebildet zu sein?“ von Peter Bieri zurückgegriffen. Folgende Kernaussagen sind aus meiner Sicht wichtig.

Bildung hat unverkennbar viele Facetten, die uns helfen zu verstehen, wo etwas herkommt bzw. wie etwas zu dem geworden ist, was es heute ist. Im Kern geht es um die Kategorien Aufklärung / Orientierung, Selbstbestimmung, Erkenntnis und moralische Sensibilität. Mit diesem Rüstzeug können wir die eigene Zukunft gestalten, was wiederum auch Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.

Eines der großen Zukunftsthemen ist seit einiger Zeit die Digitalisierung. Wie das mit Bildung zusammenhängt wird ebenfalls schon länger kontrovers diskutiert. Aus Sicht der Medienpädagogik finde ich die Position von Michael Kerres wichtig und habe deshalb dazu ein kurzes Video aus dem Jahr 2017 gezeigt, das dann gemeinsam diskutiert wurde.